KUNSTLIEBE / LEIDENSCHAFT / EMOTION

FINE ART KUNSTWERKE VOM KÜNSTLER  DREW CAMELL  AUS FRANKFURT AM MAIN



Geschichte der Deckenmalerei

Deckenmalerei




Die Entstehung und Ausführung der Deckenmalerei wird im nachfolgenden Text umfassend beleuchtet.


An dieser Stelle möchte ich jedoch zuerst erläutern, wie ich als zeitgenössischer Künstler aus Frankfurt am Main Deckengemälde schaffe. Die Techniken und Farbmittel haben sich im Laufe der Jahrhunderte signifikant gewandelt und weiterentwickelt. Heutzutage nutze ich moderne Farben und Methoden, die unseren Vorfahren nicht zur Verfügung standen.


Moderne Konstruktionstechniken


Die Veränderung in den verwendeten Materialien spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Früher wurde häufig Kalkputz verwendet, welcher für die al Fresko-Technik essenziell war. In der heutigen Architektur dominieren jedoch Gipskartonplatten, die meist verputzt und gestrichen werden. Diese Gegebenheiten machen es sinnvoll, moderne Acrylfarben zu verwenden. Doch durch die Zugabe verschiedener Additive kreiere ich Bilder, die den historischen Werken täuschend ähnlich sind. Ein Beispiel für diese Technik sehen Sie hier.



Allgemeines


Die Deckenmalerei war bereits in der Antike bekannt, ähnlich wie die Wandmalerei. Farben wurden vorzugsweise in al fresco-Technik bis ins 20. Jahrhundert aufgetragen, da die Pigmente durch eine chemische Reaktion mit dem feuchten Putz verkieselten und so haltbar blieben. Daneben existierte die Seccomalerei, bei der die Farben auf trockenem Mauerwerk benutzt wurden. Im Mittelalter kamen Kalk-, Kasein- und Temperafarben sowie später Öl- und Silikatfarben zum Einsatz. Insbesondere während der Romanik (ca. 1000–1200 n. Chr.) dominierte diese Technik. Heute wird hauptsächlich al secco gemalt, wobei Acrylatfarben bevorzugt werden.

Für die Erstellung von Deckenfresken bauten Maler und Putzer Gerüste und arbeiteten oft nach Schablonen oder perforierten Vorlagen des Künstlers, um Konturen zu übertragen. Der Farbauftrag erfolgte in Tagwerken, und eine frische Putzschicht wurde täglich vorbereitet. Ein nicht vollendetes Tagwerk erforderte das Entfernen und Neuerstellen der Putzschicht am nächsten Tag.

Diese komplizierte Methode führte zu vielen Versuchen, die Haltbarkeit durch neue Farbmischungen zu verbessern. Ein Mittelweg waren Bilder auf Holz oder Leinwand, die von Anfang an für die Decke vorgesehen waren.


Mittelalter


Ein Beispiel romanischer Deckenmalerei findet sich in der Sigwardskirche (Idensen), circa 1130. Holzkassettendecken wurden mit Tempera- und Ölfarben bemalt, während auf Putz verschiedene Mischtechniken angewendet wurden. Neben biblischen Erzählungen waren florale und geometrische Ornamente, Wappen, Standessymbole, Planetendarstellungen und Tierallegorien übliche Themen. Die Perspektive war bedeutungsperspektivisch und bildparallel zur Decke.


Renaissance


Das Brömsehaus in Lüneburg (17. Jahrhundert)

In der Renaissance erlebte die Deckenmalerei auf gewölbten und strukturierten Oberflächen eine Blütezeit, die im Barock ihren Höhepunkt fand. Die Zentralperspektive, wiederentdeckt von Künstlern wie Giotto di Bondone, Masaccio und Andrea Mantegna und mathematisch beschrieben von Piero della Francesca, erlaubte die Konstruktion illusionistischer Bildräume. Barocke Kirchen schmückten sich mit phantastischen Welten, die den Betrachter in Ehrfurcht versetzen sollten. Die reale Decke schien aufgehoben, und der Blick wurde in einen illusionistischen Raum gelenkt (Trompe-l’œil). Ein Beispiel ist das Deckengemälde in der Marmorhalle des Melker Stifts von Gaetano Fanti und Paul Troger.

Solche Darstellungen fanden auch in fürstlichen Residenzen Anklang, etwa im Deckenbild der Sala dei Cinquecento im florentinischen Palazzo Vecchio mit der Apotheose des Herzogs Cosimo I. de’ Medici. Das berühmteste Deckengemälde bleibt Michelangelos Werk in der Sixtinischen Kapelle (1508–1512), das Szenen aus der Genesis zeigt, darunter die ikonische „Erschaffung Adams“.


Frühe Neuzeit, Barock


Im 15. Jahrhundert prägte Correggio das illusionistische Deckenbild neu, beispielhaft in der Kuppelausmalung des Doms zu Parma (1526). Giulio Romano schuf etwa zeitgleich im Palazzo del Te in Mantua sein Deckenbild der Götterversammlung um Jupiter.

Später entwickelte Giovanni Lanfranco in Parma und Neapel illusionistische Meisterwerke wie die 'Glorie des Paradieses'. G. B. Gaulli malte in der Jesuitenkirche Il Gesu in Rom den 'Triumph des Namens Jesu', und Andrea Pozzo perfektionierte den Illusionismus in Rom (S. Ignazius) mit einer Scheinarchitektur, die den Kirchenraum in die Kuppel illusionistisch fortführte.

Ab 1700 erreichte die Deckenmalerei europaweit ihren Höhepunkt, insbesondere in Süddeutschland mit Werken von Tiepolo (Würzburger Residenz) und Cosmas Damian Asam (Kloster Weltenburg). Französische Schlösser wie Versailles bevorzugten eine andere Herangehensweise, indem sie Tafeln mit historischen Erzählungen statt illusionistischer Deckenbilder integrierten.


Klassizismus, Historismus


Im Klassizismus verlor die illusionistische Deckenmalerei an Bedeutung. Anton Raphael Mengs verzichtete in seinem Parnassbild in der Villa Albani in Rom auf illusionistische Effekte. Historistische Sakral- und Profanbauten orientierten sich weiterhin an Renaissance und Barock, wie Opernhäuser in Paris, Wien und Dresden zeigen.



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