KUNSTLIEBE / LEIDENSCHAFT / EMOTION

FINE ART KUNSTWERKE VOM KÜNSTLER  DREW CAMELL  AUS FRANKFURT AM MAIN



Maltechniken

Mit welchen Kunsttechniken und Methoden ich arbeite

Malerei und Maltechniken von Drew Camell


Je nach dem spezifischen Kunstprojekt, das ansteht, wähle ich die optimale Methode aus, um das Kunstwerk bestmöglich umzusetzen. Ich beschränke mich dabei nicht auf ein festes Repertoire, sondern experimentiere kontinuierlich mit neuen Techniken, um innovative Kreationen zu schaffen.

Auftragsarbeiten auf Leinwand (Acryl)

Für Auftragswerke auf Leinwand bevorzuge ich weitgehend den Einsatz von Acrylfarben. Obwohl meine
Vorliebe der Ölmalerei gilt, möchten viele Kunden nicht bis zu einem Jahr auf ihr Gemälde warten. Die Gründe dafür erkläre ich im Abschnitt „Ölmalerei“. Acrylfarben trocknen schnell, was es möglich macht, ein Bild innerhalb weniger Tage fertigzustellen und auszuliefern.

Eigene Werke für Ausstellungen und Verkäufe

Die Gemälde, die ich für Galerien, Ausstellungen und den damit verbundenen Verkauf anfertige, erstelle ich vorzugsweise in Öl. Diese Maltechnik bereitet mir persönlich die größte Freude und bietet mir die umfangreichsten kreativen Möglichkeiten. Ölgemälde faszinieren mich besonders wegen der komplexen Technik und der vielschichtigen Vorgehensweise. Entscheidend ist zudem das gekonnte Auftragen, Vermalen und Versiegeln der Schichten und Farben, um das Risiko von Rissen und Beschädigungen zu minimieren. Dies ist eine Kunst für sich.

Wand- und Deckenmalerei

Bei der Arbeit an großen
Wand- und Deckenflächen greifen Pinselmethoden oft zu kurz aufgrund von Zeit- und Kostengründen. Daher setze ich alternative Techniken wie Farbrollen, Spritzpistolen und Graffiti-Spraydosen ein. Einzelne Motive und Details bearbeite ich jedoch weiterhin mit Pinseln. Trotz dieser Methoden lasse ich großformatige Werke so aussehen, als seien sie handgemalt.




Ölmalerei

Farbeigenschaften


Ölmalerei wird von Künstlern aufgrund ihrer herausragenden maltechnischen Eigenschaften geschätzt. Bei der Ölmalerei kommen Balsam-Terpentinöl, Harzfirnis (wie Dammar- oder Mastixharzlösungen) sowie Öle als Malmittel zum Einsatz. Terpentin dient als Verdünnungsmittel. Gemäß der traditionellen Regel „fett auf mager“ wird ein Ölgemälde erstellt. Ungünstige Malpraktiken, wie das übermäßige Hinzufügen von Öl oder die Verwendung eines stark saugenden Malgrundes, können zu Rissen oder Runzelungen im Ölbild führen. Ölbilder mit einer glatten Oberfläche zeigen eine erhöhte Neigung zur Rissbildung, sogenannte Krakelee. Bei älteren Ölbildern sind oft Alterssprünge zu beobachten, die sich netzartig über die Bildfläche erstrecken. Im Laufe der Zeit vergilbt ein Ölgemälde, abhängig von den verwendeten Ölen und Harzen. Ohne direkte Sonneneinstrahlung, etwa während der Lagerung, wird dieser Prozess intensiviert, kann jedoch durch erneute Lichteinwirkung teilweise rückgängig gemacht werden. Nach vollständigem Trocknen und Aushärten aller Farbschichten, was oft mehr als ein Jahr in Anspruch nimmt, kann das Ölgemälde mit einem schützenden Firnis überzogen werden.


Ton-in-Ton-Malerei


Die Ton-in-Ton-Malerei stellt eine vereinfachte Technik dar, bei der die Unterscheidung zwischen Form und Farbe weitgehend aufgehoben wird, wobei diese nur noch rudimentär zur Korrektur dient. Diese Methode wurde im 16. Jahrhundert entwickelt, um großflächige repräsentative Werke zu schaffen. Besonders Tizian spielte eine wesentliche Rolle in der Entwicklung dieser Technik. In modifizierter Form fand sie auch Verwendung bei Künstlern wie Pablo Picasso (während seiner blauen oder rosa Periode) und Max Beckmann. Die Malerei erfolgt auf farbigem Hintergrund mit einer tonigen Farbe, vorwiegend Erdfarben, die als Bolusgründe bezeichnet werden. Die Zeichnung wird locker mit dunkler Erdfarbe oder einem grauen Farbton aufgetragen und anschließend getrocknet. Unmittelbar danach wird mit einer Eitempera-Technik in Weißhöhung begonnen, wobei das Weiß bereits nuanciert ist. Dadurch können die Tendenzen der Lokalfarben durch das Mischen von Rot, Blau usw. bestimmt werden. Beckmann beispielsweise arbeitete häufig auf rotem Grund, in dem die Zeichnung mit dunklerem Ton integriert wurde. Es folgt ein farbiger Zwischenfirnis im Grundton. Korrekturschichten, die ebenfalls Farbe enthalten, dürfen aufgetragen werden, bis der Künstler mit dem Ergebnis zufrieden ist. Von Tizian ist bekannt, dass er zwischen 40 und 50 Schichten verwendete. Schließlich vervollständigt eine mehrfache Lasur die farbliche Vertiefung des Bildes. Die Ton-in-Ton-Malerei ermöglicht es erstmals, während des Malens nach Formen zu suchen und erlaubt ein freies Gestalten, sodass ein Werk, ähnlich wie es Rembrandt van Rijn oft tat, vollständig umgestaltet werden kann.



Die Anatomie des Dr. Tulp Rembrandt van Rijn

Sfumato


Das Sfumato (deutsch „verraucht, verschwommen“) beschreibt eine spezielle Methode der Ölmalerei, bei der Konturen nicht durch scharfe Linien definiert, sondern mit malerischen Techniken weich aufgelöst werden, wodurch alle Elemente in sanfte Unschärfe gehüllt erscheinen. Auch Hintergründe wie Landschaften wirken dadurch oft nebelverhangen.

Diese Maltechnik wird Leonardo da Vinci (1452–1519) zugeschrieben, der sie vor allem in seinen späten Werken meisterhaft anwandte und den Begriff prägte.


Technik


Leonardo erzeugte den Eindruck einer verschleierten Atmosphäre, indem er dünne Lasurschichten aus mit Weiß vermischter Farbe über einen meist in dunklem Ocker gehaltenen Malgrund legte, was zu einer subtil schimmernden und gebrochenen Farbtönung führte. Dabei verteilte er den Farbauftrag so fein mit dem Pinsel, dass die Umrisse der Motive sanft ineinanderflossen. Dieses Phänomen ist vergleichbar mit der Luftperspektive in der Natur, wo entfernte Objekte oft undeutlich, blasser und heller erscheinen – es sei denn, die Sicht ist außergewöhnlich klar.


Verwendung


Außer Leonardo fanden auch andere Künstler Gefallen an der Sfumato-Technik, wenngleich nicht alle sie auf dieselbe Weise nutzten. Es wurde ein charakteristischer Stil – oder eine Stilphase – einiger bedeutender Maler, die sich von lyrisch-poetischen und idyllischen Stimmungen angezogen fühlten. Besonders beliebt war die Technik bei der Darstellung von Madonnen, religiösen Szenen wie Engeln oder der heiligen Familie, um eine Atmosphäre der Lieblichkeit und idealisierten Schönheit zu schaffen. Manchmal erzielte sie auch eine geheimnisvolle Stimmung, wie in Leonardos „Salvator Mundi“ oder der „Mona Lisa“.

Leonardo Da Vinci Mona Lisa und Salvator Mundi

Sfumato in der zeitgenössischen Kunst


Auch in der modernen Malerei finden sich ähnliche Beispiele, etwa bei Arik Brauer, der nicht die Konturen von Landschaften im Hintergrund, sondern hauptsächlich die Figuren im Vordergrund weichzeichnet. In der künstlerischen Fotografie nutzte unter anderem David Hamilton dieses Stilmittel, indem er durch Reduktion der Schärfentiefe eine ähnliche Wirkung auf die gesamte Bildfläche seiner erotischen Fotografien erzielte.

Primamalerei


Der Begriff Primamalerei, auch bekannt als Alla-prima-Malerei, leitet sich aus dem Italienischen ab und bedeutet so viel wie „aufs Erste“ oder „auf den ersten Blick“. Mit der Einführung von Tubenölfarben und dem zunehmenden Ruhm der Freilichtmalerei entwickelte sich die Primamalerei zu einer der gängigsten Öltechniken. Diese Methode zeichnet sich dadurch aus, dass die Farbe sofort in einem einzigen Arbeitsgang korrekt aufgetragen wird, ohne nachträgliche Korrekturen wie Retuschen oder das Verblenden feuchter Farbe. Das Mischen der Farben geschieht überwiegend auf der Palette, wodurch die reduzierten Farbmischungen leicht reproduzierbar sind. Der Künstler hat bei der Primamalerei bereits die finale Vorstellung des Bildes im Kopf und setzt jede Farbe als endgültigen Farbton ein. Im Gegensatz dazu steht die Schichtenmalerei, wie zum Beispiel die Lasurmalerei, die ihren Höhepunkt in der italienischen Renaissance und im niederländischen Barock erreichte. Eine verwandte Technik zur Alla-prima-Malerei ist die Nass-in-Nass-Technik. Cézanne gilt als Meister der Alla-prima-Malerei. Philipp Otto Runge äußerte sich darüber, dass „Leute wie aus dem Kalkeimer malen“. Anfänger streben oft danach, alla prima zu arbeiten, da sie sofortige Ergebnisse sehen möchten. Dabei wird jedoch oft übersehen, dass diese Technik Erfahrung erfordert, deren Fehlen zu enttäuschenden Resultaten führen kann.


Mischtechnik


Die Mischtechnik ist eine innovative Malmethode innerhalb der Ölmalerei, die verschiedene Bindemittel in einem Bild kombiniert. Sie stellt ein spezifisches Erbe der kreativen Künstler in Europa dar und ist ein bedeutendes kulturelles Gut. Ihre Blütezeit erlebte die belgische Barockmalerei, die Ölfarben mit Harzen mischte, um einen emaillierten Tiefenglanz zu erzielen. Von den Niederlanden aus verbreitete sich diese Technik über ganz Europa und war lange Zeit die dominierende Methode für Ölgemälde. Sie wurde von der Alla-prima-Malerei verdrängt und von den Impressionisten abgelehnt, wodurch das Wissen darüber fast in Vergessenheit geriet. Otto Dix stellte beispielsweise einen Meister dieser Technik dar. Er malte mit Ei-Tempera-Farben in die nasse Ölfarbe und erreichte dadurch seine charakteristische Farbintensität. Ein besonderer Experte und Anwender der Mischtechnik im 20. Jahrhundert war Egon von Vietinghoff, der sich diese Technik autodidaktisch in 35 Jahren aneignete und neben seinem umfangreichen Werk seine Erfahrungen im Handbuch zur Technik der Malerei zusammenfasste.


Acrylmalerei

Entwicklung der Acrylfarbe


Im Jahr 1934 wurde bei BASF die erste gebrauchsfertige Acrylfarbe entwickelt. Die Acrylharzfarben, die aus polymerisierten Acrylsäureestern gefertigt wurden, fanden erstmals Ende der 1940er Jahre in den Vereinigten Staaten Verwendung. Ab den frühen 1960er Jahren wurden sie auch in Europa von Künstlerfarbenherstellern für die Malerei produziert. Heutzutage finden sie nicht nur Anwendung in der bildenden Kunst, sondern auch in Handwerk, Industrie und im Hobbybereich.


Acrylfarben bieten eine vielseitige Alternative oder Ergänzung zu Ölfarben und sind mit den meisten traditionellen Maltechniken kompatibel. Ihre Trockenzeit ist bemerkenswert kurz, kann jedoch mithilfe spezieller Malmittel verlängert werden. Acrylfarbe kann in der Impastotechnik sowohl mit Pinseln als auch mit Malmessern aufgetragen werden und trocknet selbst in dicken Schichten rissfrei. Durch Verdünnung mit Wasser können sie lasierend verwendet werden. Ähnlich wie bei der Aquarellmalerei ermöglichen Acrylbinder das Auftragen dünner Lasuren. Die getrocknete Acrylschicht hat einen leichten Glanz und bildet einen elastischen Film auf dem Untergrund. Diese Farben können auf sämtlichen fettfreien Oberflächen wie Leinwand, Holz und Metall angewendet werden. Bei gleichzeitiger Verwendung von Ölfarben kann Acrylfarbe als Untermalung dienen, während für stark pastose Techniken und Kompositionen mit Pasten und Gelen stabile Bildträger wie Malplatten erforderlich sind. Darüber hinaus erlaubt die Acrylmalerei die Verwendung von Modellierpaste und anderen Strukturmitteln, um Farbtonveränderungen und Lichteffekte zu erzielen. Diese Strukturmittel können mit unterschiedlichen Werkzeugen wie Malmessern, Kammschmissen oder Spachteln auf den grundierten Malgrund aufgetragen und anschließend koloriert werden. Die Arbeitsgeräte lassen sich einfach mit Wasser reinigen; erst nach dem Trocknen wird die Farbe wasserunlöslich und muss dann mit speziellen Lösungsmitteln entfernt werden. Im Gegensatz zu Ölfarben zeichnet sich wasserbasierte Acrylfarbe durch eine äußerst geruchsarme Anwendung aus.


Zu den renommierten Künstlern des 20. Jahrhunderts, die Acrylfarbe nutzen, zählen unter anderem die Pop-Art-Ikonen Andy Warhol und Roy Lichtenstein, die Op-Art-Künstlerin Bridget Riley, die Farbfeldmaler Mark Rothko, Ellsworth Kelly und Barnett Newman sowie der britische Künstler David Hockney.



Mark Rothko / The color field paintings
Andy Warhol

Zusammensetzung von Acrylfarben


Wie andere Malfarben setzen sich Acrylfarben hauptsächlich aus drei Komponenten zusammen:

1. Pigmente: Dazu gehören organische, anorganische und Effektpigmente. Neben der Farbe sind die Deckkraft (Verdeckbarkeit des Untergrundes) und das Farbvermögen (Änderung anderer Farbtöne) entscheidende Eigenschaften.

2. Bindemittel: Diese verbinden die Pigmentpartikel untereinander sowie mit dem Untergrund. Acrylbindemittel bestehen aus Kunstharzteilchen, die in hoher Konzentration im Lösungsmittel (Wasser) gelöst sind. Mit der Verdunstung des Wassers verbinden sich die Partikel und bilden eine wasserunlösliche, elastische Schicht. Die Art des Bindemittels beeinflusst Eigenschaften wie Elastizität, Verdünnbarkeit und Haftung.

3. Lösungsmittel: Diese lösen die Bindemittel. Die Verdunstung der Lösungsmittel führt zur Aushärtung der Farbe. Im Gegensatz zur Ölfarbe handelt es sich hier meist um Wasser. Mit dessen Verdunstung verliert die Farbmasse leicht an Volumen.

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